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Unterrichtsfächer

Als Logopädin oder Logopäde haben Sie die Aufgabe, die Kommunikationsfähigkeit von Patienten aller Altersstufen (Säuglinge, Vorschul- und Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene) aufzubauen, zu verbessern und deren soziale Integration zu fördern bzw. wiederherzustellen. In enger Zusammenarbeit mit Angehörigen, Ärzten und anderen Fachdisziplinen erstellen Sie einen gezielten Behandlungsplan und führen diesen eigenverantwortlich durch. Ihr Beruf umfasst neben der Diagnostik, Therapie und Beratung auch organisatorische Tätigkeiten.

Unsere qualifizierten Lehrer und Dozenten vermitteln Ihnen alles, was Sie in Theorie und Praxis wissen und können müssen. An unsere Berufsfachschule für Logopädie in Fürth ist eine logopädische Praxis angeschlossen.

Theorie

(1.540 Stunden)

Sie lernen, wie der menschliche Körper aufgebaut ist und funktioniert. Sie lernen verschiedenste relevante Erkrankungen kennen. Das ist wichtig für Ihre spätere berufliche Tätigkeit. Mit einem erfahrenen Arzt unternehmen Sie eine Exkursion in das anatomische Institut nach Erlangen und können gemeinsam an realen Objekten, z. B. einem menschlichen Kehlkopf oder dem Herz- und dem Verdauungssystem, Ihr Wissen vertiefen.

Sie erfahren, wie das menschliche Ohr, die Nase, der Kehlkopf aufgebaut sind. Sie lernen Erkrankungen dieser Organe kennen, welche Symptome sich zeigen und welche medizinische Therapie jeweils notwendig ist. Dieses Grundwissen brauchen Sie, da viele dieser Erkrankungen zu Hör-, Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen führen und daher relevant sind für Ihre therapeutische Arbeit. Sie besuchen eine HNO-Praxis und schauen einem Arzt bei der Arbeit über die Schulter.

Sie lernen Krankheitsbilder bei Kindern kennen, welche angeboren oder erworben sind. Viele dieser Erkrankungen haben Auswirkungen auf die kindliche Sprach- und/oder Sprechentwicklung.

In diesem Unterricht werden Ihnen Kenntnisse über Erkrankungen des menschlichen Nervensystems und der Muskulatur vermittelt. Sie verstehen, wie das Gehirn psychische und sprachliche Leistungen „organisiert“. Sie lernen Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen kennen und erfahren, wie die therapeutische Arbeit mit ihnen gestaltet wird.

Für Ihre logopädische Arbeit ist es wichtig, umfangreiche Kenntnisse über angeborene oder erworbene Fehlbildungen und Störungen des Mund- und Gesichtsbereichs zu haben, um zu wissen, welche Behandlungsmaßnahmen notwendig sind.

Um mit Patienten arbeiten zu können, die eine Stimmstörung haben, brauchen Sie umfangreiche Kenntnisse über Krankheitsbilder, Ursachen und Symptome. Hier lernen Sie, wie der Facharzt die Untersuchung durchführt und wie die medizinische und therapeutische Behandlung erfolgt.

Die normale Sprach- und Stimmentwicklung beginnt mit der Geburt. Über das Gehör nehmen wir Schallsignale auf, dadurch entwickeln sich die Sprache und die Stimme. Es gibt vielfältige Ursachen für Hörstörungen. Sie beeinflussen den Stimmklang und die Aussprache.

In diesem Unterricht lernen Sie z. B., wie das Hören funktioniert und verstehen Begriffe wie Schall und Schallwelle. Sie werden mit Untersuchungsmethoden vertraut gemacht, welche die Beurteilung des Hörvermögens bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Erwachsenen erlauben und lernen, wie die Hörgeräteversorgung aussieht. Dieses Grundlagenwissen ist wichtig für die diagnostische und therapeutische Arbeit mit sprach-, sprech-, stimmauffälligen Kindern und Erwachsenen.

Dieser Unterricht ist der Kernbereich unserer Ausbildung. Hier bekommen Sie all das Wissen und die Kenntnisse vermittelt, welche notwendig sind, um nach der Ausbildung als Logopäde mit Patienten zu arbeiten. Sie trainieren Ihre Fähigkeit, eine logopädische Therapie zu planen, zu beurteilen und zu gestalten. Sie bekommen Kenntnisse vermittelt, wie angeborene und erworbene Störungen die normale sprachliche, stimmliche und körperliche Entwicklung von Kindern und Erwachsenen beeinflussen und schulen Ihre Beobachtungsfähigkeit.


Erfahrene Therapeuten leiten Sie an, wie Testverfahren zur Diagnostik durchgeführt werden und vielfältige Materialien in der Therapiesituation ihren Einsatz finden. Über die Möglichkeit der Selbsterfahrung lernen Sie, theoretische und praktische logopädische Kenntnisse mit Wissen aus anderen medizinischen, linguistischen und sozialwissenschaftlichen Fächern zu verknüpfen.

Sie gestalten kreativ eigene Therapiematerialien und probieren diese im Umgang mit kleinen und großen Patienten aus. Spannende Projekte wie ein Kindergartenpraktikum, die Mitarbeit in einem Stottercamp, Exkursionen zu Fachtagungen und in sonderpädagogische Einrichtungen bereichern Ihren Schulalltag.

Ziel ist es, Ihnen Kenntnisse über Lautsprache und Fertigkeiten zu vermitteln, um die logopädische Diagnostik zu verstehen und entsprechend sprachliches Therapiematerial nach bestimmten Kriterien für jeden einzelnen Patienten auswählen zu können. Das ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche logopädische Therapie. Wir unterstützen Sie, indem wir Inhalte aus dem Deutschunterricht (Grammatik, Satzbau) wiederholen und diese mit speziellen Kenntnissen verknüpfen. Inhalte aus diesem Unterricht werden durch viele praktische Übungen gefestigt.

Die Lehrkräfte vermitteln Ihnen berufsrelevantes Fachwissen und zeigen Ihnen Grenzen auf, die Auswirkungen auf den logopädischen Berufsalltag haben. Sie erfahren, dass es psychische Erkrankungen gibt, welche ganz unterschiedlich Einfluss nehmen auf die Sprache sowie die motorische und emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie bekommen einen Einblick über Testverfahren, welche zur Diagnostik von Störungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden und lernen, die entsprechenden Diagnosen zu stellen.

In Kleingruppen trainieren Sie Gesprächstechniken für den späteren Umgang mit Patienten und Angehörigen.

In diesem Fach werden Sie mit grundlegenden Bedingungen des Zusammenlebens einer Gesellschaft vertraut gemacht. Sie verstehen, wie sich das Zusammenleben der Menschen in einer Gesellschaft verändert. Dieser Unterricht bereitet Sie auf die zu erwartenden sozialen Anforderungen im Alltag, in der Zusammenarbeit mit den Patienten, den Angehörigen und Ärzten vor. Sie werden sensibilisiert, wenn nach Abschluss aller therapeutischen Maßnahmen eine Rückkehr in den Alltag für den Patienten nur mit Hilfsmitteln und Einschränkungen, hier besonders im Bereich der Kommunikation, möglich ist.

Sie lernen die Pädagogik als praktische Kommunikationswissenschaft kennen, durch die Sie einen ersten Einblick bekommen in berufsrelevante Aspekte wie z. B. Erziehungsstile. Sie lernen Ihre Stärken kennen und trainieren in Kleingruppen, eigene Leistungen zu reflektieren.


Die Lehrkraft bietet einen Überblick über die Aufgabenbereiche der Sonderpädagogik (z. B. Frühförderung, Elternarbeit). Sie lernen Methoden kennen, wie mit Kindern und Jugendlichen, die Auffälligkeiten im sozialen und Lernverhalten haben, gearbeitet wird. Diese Kenntnisse sind hilfreich in der praktischen Ausbildung mit Kindern in sonderpädagogischen Einrichtungen.

Sie erfahren sehr viel über Ihre eigene Persönlichkeit. In Kleingruppen und Partnerarbeit lernen Sie Ihre eigene Stimme kennen und beurteilen, wie Haltung, Atmung und Muskelspannung den Stimmklang beeinflussen. Sie werden sicher im Anleiten von Übungssequenzen, Korrigieren und Beurteilen. Dies ist eine wichtige Basis für das eigene Therapeutenverhalten und die spätere praktische Tätigkeit.

Um Ihren Beruf später gut ausüben zu können, ist es wichtig, die rechtlichen Grundlagen (z. B. Berufsgesetz, Logopädengesetz, Prüfungsordnung, Heilmittelrichtlinien) zu kennen. Wir vermitteln Ihnen einen Überblick über die staatliche Ordnung, das Rechtssystem in Deutschland und die spätere berufliche Tätigkeit. Sie setzen sich mit berufs- und gesundheitsrechtlichen Fragen auseinander. Dieses Wissen ist wichtig, wenn Sie eine eigene logopädische Praxis gründen wollen.

Fachpraktischer Unterricht

(2.300 Stunden)

In der Logopädie stehen fachpraktischer und theoretischer Unterricht in enger Verbindung. Diese Verzahnung bildet die Basis, auf der Sie Anamnese und Befund erheben, Beratungen durchführen und den Therapieprozess planen, gestalten, evaluieren und dokumentieren.


Der praktische Unterricht verteilt sich über drei Schuljahre. Sie arbeiten in Kleingruppen, mit und ohne Patienten. Zu den Inhalten zählen Beratungsgespräche, Übungen zur Befunderhebung und Therapieplanung.

Im 2. und 3. Ausbildungsjahr ist ein Schwerpunkt der praktischen Ausbildung die Arbeit mit den Patienten. Sie bilden Therapeutenteams (Therapeut / Cotherapeut), die in Kleingruppen von erfahrenen Logopäden betreut werden. Gemeinsam werden die Therapien vor- und nachbereitet, finden unter Supervision statt, Beobachtungen werden ausgewertet und Probleme aufgegriffen, sowie das therapeutische Vorgehen reflektiert.

Sie nehmen an zahlreichen Exkursionen teil, um theoretisches Wissen mit der Praxis zu verknüpfen. Sie bekommen Arbeitsaufträge und absolvieren unter Anleitung und Betreuung von erfahrenen Kollegen ein Kindergartenpraktikum sowie ein Praktikum in einer Klinik, logopädischen Praxis oder sonderpädagogischen Einrichtung.

Praxis

Die praktische Ausbildung findet in Form von Hospitationen in fachbezogenen Bereichen und in der Arbeit am Patienten statt, d. h. in der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Therapien.